Wie lange habe ich mich danach gesehnt, Tromsø zu besuchen. Alleine für diese kleine Stadt in der arktischen Region haben wir uns einige Tage Zeit genommen. Aber nicht weniger schön zu entdecken sind die Nachbarinseln rund um Tromøya. Wir haben sie besucht und fühlen uns eingeladen, bald wieder zu kommen.

Kvaløya – Kvaløya – Tromsø und noch viel mehr…

Kvaløya bedeutet in der Übersetzung „Wal-Insel“ und ist fast unvorstellbar die fünftgrößte der Inseln in Norwegen.  Kvaløya befindet sich in einem Wirrwarr von Inseln und Halbinseln an der norwegischen Küste hier in Troms.  Sie liegt südwestlich von Tromsø und seiner Insel Tromsøya und ist extrem zerfranst.

Überall haben sich kleine und große Fjorde bis tief in die Insel ihren Weg geebnet, überall finden sich kleine und größere Buchten. Von feinen Sandstränden und türkisfarbenem Meer bis zu gewaltigen Bergen und weiten Ebenen finden wir alles, was es an Landschaft auf so kleinem Raum überhaupt geben kann.

Wobei Kvaløya gar nicht so klein ist, wie wir zunächst gedacht haben. In Luftlinien hat sie eine maximale Ausdehnung von 30,2 Kilometern in der Breite und 46,6 Kilometer in der Länge. Auch die Berge müssen sich nicht verstecken. Noch im Juni liegt dort bereits ab geringer Höhe noch Schnee. Der höchste Berg auf Kvaløya, der Store Blåmann, bringt es auf eine beachtliche Höhe von 1004 Metern über dem Meeresspiegel.

Auf Kvaløya finden sich einsame Landstriche, aber auch durchaus größere Orte. Fast verwundert sind wir, als wir erfahren, dass es etwa 11.300 Menschen gibt, die hier zuhause sind. Die meisten finden Arbeit in Tromsø oder in Landwirtschaft und der Fischerei. Tromsø ist durch seine Insellage in seiner Ausdehnung sehr begrenzt, so bietet Kvaløya eben die perfekte Möglichkeit zu leben.

Dreieinigkeit auf Kvaløya

Schaut man sich Kvaløya von oben an, entdeckt man drei Hauptteile der Insel. Auf der Ostseite trennt der Sandnessund Kvaløya von Tromsø auf der kleinen Insel Tromsøya und dem Festland. Im Süden liegt die beeindruckende Insel Senja, die von Kvaløya aus mit einer Fähre erreicht werden kann. Im Westen öffnet sich Kvaløya zum Atlantik hin und bringt uns zu den kleinen Perlen des Meeres, den beiden Trauminseln Hillesøya und Store Sommarøya. Im Norden letztendlich zerklüftet der Kaldfjord (norw. Kaldfjorden) die Insel. Die drei markanten Inselteile sind nur durch recht schmale Landbrücken miteinander verbunden, in deren Buchten kleine Naturhäfen ihren Schutz gefunden haben.

Denn draußen vor Kvaløya auf dem Atlantik kann es mitunter hoch her gehen. Die Winterstürme haben es in sich. Verbunden mit der frühen und langen Dunkelheit und bisweilen starken Eisgang sind die Ausfahrten der Boote ziemlich eingeschränkt.

Auf gute Nachbarschaft

Kvaløya ist von weiteren Inseln umgeben und so bestehen überall kleine und größere Verbindungen von Brücken, Tunnel oder Fähren. Egal, welchen der Wege auf Kvaløya man wählt, man wird von der Schönheit der vielfältigen Umgebung nie unberührt bleiben. Größtenteils führen die Straßen an einem der Fjorde entlang. Immer wieder passieren wir kleine Siedlungen und Anlegestellen von Fischerbooten, immer wieder halten wir an kleinen Buchten mit feinsten Sandstränden. Wenn nur diese Kälte, dieser eisige Wind nicht wäre. Aber eben auch das ist ein ganz einzigartiges Erlebnis.

Auf gutes Erleben

Kvaløya ist ein tolles Rückzugsgebiet aus dem städtischen Trubel von Tromsø. Immer mehr Ferienhäuser entstehen. Die Straßen sind kaum befahren. Wer Events sucht, ist auf dieser Insel falsch. Wer kleine Wanderungen, entspannte Autofahrten oder Radtouren unternehmen möchte, der ist hier richtig. Die wenigen Straßen sind zudem an das Busnetz der Stadt Tromsø angeschlossen, zu dessen Verwaltungsbereich die Insel zudem gehört.

Warum diese Insel nicht schon zahlreiche Künstler, Maler, Fotografen angezogen hat, bleibt uns ein wenig schleierhaft. Unzählige Motive warten, eingefangen zu werden. Sogar das Nordlicht ist, ganz ungestört von der städtischen Lichtverschmutzung von Tromsø, hier gut über den kleinen Fischerdörfern zu beobachten. 

Wir haben Kvaløya für uns entdeckt. Und wir werden wiederkommen, sobald wir wieder nach Tromsø fahren. Das wird schon bald sein. Darauf freuen wir uns und werden mit neuen Bildern zurück kommen.

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