Man sollte sich auch in modernen Ländern nicht allein auf eine durchgehende Mobilfunkversorgung verlassen und genauso sollte man in unbekannten Terrain auf den Pfaden bleiben. Dass man sich sonst in Lebensgefahr begeben kann, musste ein 25-jähriger Kanadier in Nordnorwegen erleben.

Feuer auf dem Hillesøytoppen / Hillesøya am 14.6.2012

An den Tag, an dem es auf dem Hillesøytoppen, dem Berg auf der Insel Hillesøya bei Tromsø brannte, ist den Bewohnern in Hillesøy noch gut in Erinnerung. Auch, wenn das Feuer am 14.06.2012 schon einige Jahre her ist, zeigt es, wie sorgsam man sich in der Natur bewegen sollte.

Sommaroya, Hillesoya, Hillesoytoppen, Kodak Ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph. | © mare.photo

Sommaroya, Hillesoya, Hillesoytoppen, Kodak Ektar, Leica M Elmarit 2.8 28 asph. | © mare.photo

Es ist der 12.06.2012, als der 25-jährige kanadische Tourist sich auf den Weg des eigentlich gut zu wandernden Berg auf der Insel Hillesøya, dem Hillesøytoppen macht. Markant liegt diese 211 Meter hohe Erhebung nordwestlich des kleinen Ortes Hillesøy. Doch er bewegt sich irgendwo an einer schwer zugänglichen Stelle in Richtung des Meeres, um dort sein Zelt aufzuschlagen. Verführerisch schön ist die Landschaft hier. Doch bricht er sich an genau dieser Stelle bei einem Sturz den Fuß.

Mit dem Mobiltelefon kann er keine Hilfe holen, denn hier am Hillesøyatoppen gibt es keinen Mobilfunkempfang. Auch Hilferufe bleiben ungehört. Nach drei Tagen Schmerzen und vergeblichem Warten auf andere Wanderer kommt ihm die Idee, Gras zu entzünden und mit dem Rauch auf sich aufmerksam zu machen.

Doch so kühl es in der polaren Region wie auf Hillesøya auch ist, so trocken ist es. Das kleine Feuer breitet sich schnell aus, womöglich durch die hier oft kräftigen Winde angefacht. Selbst das Zelt des verletzten Wanderers geht in Flammen aus. Schnell greift es um sich und frisst sich entlang des Hanges nach oben.

Aufmerksamkeit hat der Wanderer auf jeden Fall erzeugt, denn bald versucht sich eine Hubschrauberbesatzung ein Lagebild zu machen. Der Verletzte wird geborgen und in das Universitätskrankenhaus nach Tromsø geflogen.

Für die angerückte Feuerwehr gestaltet sich die Brandbekämpfung schwierig. Zunächst kämpfen 16 Feuerwehrleute gegen den stark rauchenden Flächenbrand, der sich vermutlich auch unterhalb der Grasnarbe nach oben ausbreitet. Auf keinen Fall soll er die kleine Radarstation erreichen.

Am Abend gegen 20.15 Uhr scheint das Feuer gelöscht, doch sogleich bricht es wieder aus. Verstärkung wird angefordert und letztendlich das Feuer durch einen weiteren Hubschraubereinsatz gänzlich gelöscht.

Auch, wenn es verboten ist und drastische Strafen zur Folge hat, ein öffentliches Feuer in der Natur zu machen, wurde in diesem Fall aufgrund der lebensgefährlichen Notsituation des Wanderers auf eine Strafverfolgung verzichtet.

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