Die Geschichte des Cafés

Lange waren Cafés der besondere Treffpunkt, eine Pause zu machen, einen frischen Kaffee zu trinken und vielleicht dabei eine Zeitung zu lesen oder sich zu unterhalten. Auch heute gibt es diese kleinen und größeren Kaffeehäuser und sie freuen sich wieder wachsender Beliebtheit. Aber seit wann gibt es eigentlich Cafés? Wir erzählen die Geschichte des Cafés und gehen auf Spurensuche in dessen Anfänge. Der Ursprung, ein Kaffeehaus zu besuchen, liegt in Nordafrika und geht bis ins frühe Mittelalter zurück. Und natürlich hängt die Entstehung der Cafés eng mit der Entdeckung des Kaffees zusammen.

Am Anfang  der Geschichte des Cafés war die Kaffeebohne

Am Anfang der Geschichte des Cafés steht die Kafeebohne. Der Legende nach sollen Ziegen einer Herde in Äthiopien an einem Strauch diese optisch kirschähnlichen Früchte verzehrt haben. Sie waren darauf hin munter bis tief in die Nacht, während alle anderen Ziegen schliefen.

Die Hirten suchten Rat für dieses Phänomen bei den Mönchen des nahen Klosters, welche nun den Futterplatz genauer untersuchten. Dabei entdeckten sie die Kaffeesträucher und machten aus deren Früchten einen Sud. Sie bemerkten die belebende Wirkung und nutzten diese Entdeckung zunächst für sich selbst.

Auch der Hirte stellte probierte eine der Bohnen, allerdings schmeckten sie ihm im rohen Zustand nicht er er warf sie ins Feuer. Sogleich entwickelte sich ein wohltuender Kaffeeduft mit animierender Wirkung. Das könnte der Ursprung der Kaffeerösterei sein.

Das alles soll sich etwa im 9. Jahrhundert im Südwesten Äthiopiens abgespielt haben, genauer gesagt in Kaffa. Ob dieser Zusammenhang Einfluss auf die spätere Bezeichnung hatte?

Im 14. Jahrhundert waren es wohl Sklavenhändler, die auf ihren Routen die Kaffeebohne mit nach Arabien nahmen. Aber erst in der Mitte des 15. Jahrhunderts legte man mit dem Anbau von Kaffeebohnen los. Und zwar so richtig.

Die ersten Kaffeehäuser

Die im heutigen Jemen liegende Stadt Mokka, heute al Mukha genannt,  wurde zum Handelszentrum dieser belebenden Frucht. Von hier aus trat die Zubereitung eines Kaffees ihren Siegeszug über das persische und osmanische Reich an. In der Stadt Mekka entstanden die ersten Kaffeehäuser. Es folgten solche Einrichtungen in den Städten Kairo, Damaskus und Aleppo.

Mit der Eröffnung des ersten Kaffeehauses in Konstantinopel im Jahr 1554 erreichte der Boom Europa. Es sollte aber noch fast 100 Jahre dauern, bis Kaufleute diesen Genuss nach Westeuropa brachten. Trends setzten sich zu damaliger Zeit nur langsam um und so eröffnete das erste westeuropäische Kaffeehaus 1647 in Venedig am Markusplatz unter den Arkaden.

Von nun an gab es kein Halten mehr, bereits drei Jahre später begann der Siegeszug auch in England. Dort eröffnete das erste Kaffeehaus  1650 in Oxford, bereits zwei Jahre später entstand das „Virginia Coffee House“ in London. Vor allem im Umkreis der Börse fand eine solche Institution großen Anklang und so kamen immer neue Kaffeehäuser hinzu.

Die ersten Kaffeehäuser in Deutschland

Seefahrer brachten das köstliche Getränk nach Bremen, bis heute übrigens einer der wichtigen Kaffeestandorte. Hier wurde 1673 das erste Kaffeehaus eröffnet und sorgte nun für eine Verbreitung über das ganze Land. Im Jahr 1677 gab es dann da erste Kaffeehaus in Hamburg. Diese Treffpunkte waren vor allem bei Kaufleuten, Maklern und Händlern sehr beliebt und so entstand ein weiteres im Jahr 1697 im Gebäude der Bremer Kaufmannschaft und Sitz der Handelskammer, dem Schüttling.

Kaffeehaus oder Café

Natürlich kam der Kaffee mit seiner jungen Tradition als Kaffeehaus nach Paris und damit nach Frankreich. Die Aufklärung in Frankreich hatte große Bedeutung für den europäischen Raum und rasant sich die Ideen der Freiheit verbreiteten, so übernahm man auch gerne französische Vokabeln für die schönen Dinge des Lebens. So etablierte sich der französische Begriff für Kaffee, also „Café“, auch in den deutschsprachigen Raum und gehört heute zu unserem normalen Sprachgebrauch wie übrigens sehr viele ganz alltägliche Begriffe, auch aus der Gastlichkeit.

Das Stammcafé

Die Kaffeehäuser etablierten sich als Treffpunkte bestimmter Berufs- und Bevölkerungsgruppen. Man wollte hier Gleichgesinnte treffen und so verabredete man sich in seinem Stammcafé. so trafen sich die Börsianer in dem einen, die Literaten in dem anderen Café.  Als Männerdomaine fühlte man sich hier zuhause und auch verstanden, durchaus auch mal zum Missfallen der weiblichen Gesellschaft. Aber so entwickelten die einzelnen Cafés auch ihr entsprechendes Innenleben, welches zunehmend von ihrem Klientel geprägt wurde.

Man nutzte sein Stammcafé auch für Spiele, vorzugsweise für Schach gespielt wurde. Zunehmend öffneten sich solche Möglichkeiten auch für die klein- und mittelbürgerlichen Schichten.

Unterhaltung folgte in diesen Kaffeestuben, ob Theater oder Musik, ob Vorträge oder Lesungen, ein breites Angebot entstand. Wettbewerbe unter den Darstellern wurden organisiert und LAienschauspieler bekamen ihre Chance.

Vor allem aber trafen Menschen aufeinander und diskutierten miteinander. Und so hatten die Cafés ihren Anteil an der Aufklärung der Gesellschaft und an zunehmender Liberalisierung.

Kaffeehäuser und Cafés heute

Als aktiver Treffpunkt mit Spiel und Unterhaltung ist das Café heute eine Seltenheit. Vielmehr trifft man sich hier eben auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen oder Torte. Auch Eis oder kleine Mahlzeiten gehören zum Angebot.

Die Einrichtung ist in der Regel sehr modern oder im heimeligen Wohnzimmerstil. Kleine Tische und filigrane Stühle oder lounchige Einrichtung bilden das Mobilar.  Man darf sich früher wie heute hier zuhause fühlen.

Man kann sich entscheiden zwischen  einer systematisierten Gastronomie mit einer eher hektischen Atmosphäre oder einen familiären Betrieb, in dem idealer Weise noch ein echter Konditor oder anderweitig sehr begabter Mensch ganz individuelle Kuchen und Torten zaubert. In der Regel schaffen sich Kaffeehäuser dadurch einen oft weit über die Region bekannt guten Ruf.

Viele jüngere Menschen besinnen sich zunehmend auf die gute alte Zeit und wissen diese individuellen Orte sehr zu schätzen.

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